Hier sieht es gut aus, da können wir laufen!Hier sieht es gut aus, da können wir laufen!

Puh, das ist kalt geworden in den letzten Tagen. Aber es hilft nichts! Hund muss raus, mein Mensch braucht regelmäßig Bewegung. Das alles klingt so einfach, ist es aber gar nicht. Denn es ist nicht nur kalt, Eis und Schnee machen das Laufen besonders schwer. Doch Jammern hilft nichts, und so schnappe ich mir meinen Menschen.

Alles vereist, was macht mein Mensch?
Alles vereist, was macht mein Mensch?

Eis und Schnee

Menschen haben es natürlich schwerer als wir Hunde, wenn Eis und Schnee auf den Wegen sind. Völlig abstrus habt Ihr beschlossen, dass nur zwei Beine zur Fortbewegung ausreichend sind. Das muss man sich mal vorstellen! Die Quittung bekommt Ihr im Winter. Dann bringt Euch das ganz flott in Schwierigkeiten.

Wollt Ihr ein Beispiel? Na, gerne!

Also, mein Mensch, der Hausmeister,  ist ja schon ziemlich alt. Und entsprechend hilflos bewegt er sich manchmal durch die Gegend. Gestern zum Beispiel, da holt er sich ein super leckeres, belegtes Brötchen aus dem Kühlschrank und nimmt es mit ins Büro. Ich liege so in meinem Körbchen und beobachte,  wie er aus der Haustüre geht, das besagte Brötchen in der einen, den Schlüssel in der anderen Hand. Er tritt auf eine Eisplatte, beginnt das Gleichgewicht zu verlieren und schwankt wie die Birke im Wind.

Schnee und Eis - der Weg sieht wirklich nicht gut aus!
Schnee und Eis – der Weg sieht wirklich nicht gut aus!

Völlig fasziniert liege ich da und beobachte im Zeitlupentempo das Geschehen. Ganz großes Kino! Steht er, oder fällt er? Er schwankt, er wankt, ich halte schon die Luft an, aber er fällt nicht. Fängt sich wieder und geht weiter. Alle Achtung, der Alte ist noch gut in Schuss! Angeblich hat er mal einen asiatischen Kampfsport gemacht und seinen Gleichgewichtssinn trainiert, so erzählt man.

Damals, als man mit Pferd und Kutsche unterwegs war

Aber, Ihr versteht, es ist nicht einfach,  mit einem Menschen im Winter zu laufen. Meine Verantwortung ist hoch, ich muss noch mehr als sonst auf den Hausmeister aufpassen. Zuerst muss ich schauen, dass mein Mensch warm angezogen ist. Er darf sich keine Erkältung einfangen, sonst wird er krank, und ich habe niemanden zum Laufen. Und Menschen, das sage ich Euch, sind ja so empfindlich.

Hier sieht es gut aus, da können wir laufen!
Hier sieht es gut aus, da können wir laufen!

Dann endlich geht es los. Bis zum Ortsrand ist alles gut. Die Straßen sind geräumt, wir kommen gut voran. Dann, am Ende des kleinen Dorfes, in dem ich lebe, wird es schwierig. Der Feldweg ist vereist, für einen kurzen Moment verlieren meine Hinterbeine ihre Traktion. Oha, das wird schwierig.

Unterwegs bei Eis und Schnee

Ich werfe einen kurzen Blick über die Schulter, mein Mensch ist völlig unsicher unterwegs. Zum Glück hält er seine Leine fest umklammert, ohne die ich mit ihm nie laufe. Gut, der ist vernünftig, etwas anderes habe ich auch nicht erwartet. Jetzt muss ich mich konzentrieren und einen sicheren Pfad finden. Da, am Rand des Weges, sieht es gut aus. Dort liegt noch ausreichend lockerer Schnee, da kommen wir gut voran.

Oh, eine Maus Spur! Ganz frisch, da muss ich hinterher...
Oh, eine Maus Spur! Ganz frisch, da muss ich hinterher…

Vorsichtig manövriere ich meinen Menschen dorthin, dann laufen wir unsere Route. Hm ja, da riecht es nach einem Reh, das den Weg passiert hat. Und, ich glaube es nicht, mein Terrier Herz schlägt ganz heftig, die frische Spur einer Maus! Da muss ich doch gleich…

Aber nein, nicht jetzt und hier. Heute muss ich mich konzentrieren und schauen, dass wir gut durch Eis und Schnee kommen. Der Weg wird steiler, ich spüre langsam das Eis an meinem Pfoten, aber es geht weiter, immer weiter. Langsam beginnt es zu schneien, der Wind weht durch mein Fell, aber unbeirrt bleibe ich auf dem gewohnten Pfad. Ich gehe bewusst langsam, damit mein Mensch nicht überfordert wird.

Das funktioniert! Es wird ein richtig toller Ausflug mit viel Schnuffelzeit! Was im Winter alles unterwegs ist, Ihr glaubt es kaum! Nach einer Stunde kommen wir wieder zu Hause an. Alles gut gegangen. Und jetzt habe ich richtig Hunger auf ein leckeres Fressen!

Von Any

Any, Terrier aus Leidenschaft. Unerschrocken und neugierig. Geboren in Shanghai. Zu Hause in Nordbayern erzählt sie ihre Hundegeschichte auf dogs-united.de.

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