Lilly`s Story

Lilly stammt wie Any und Kiki aus Shanghai. Sie wurde in den Tierschutz abgegeben, warum auch immer, und landete zum Glück in der Shelter von Katherine, bei SAR.

Sie war zur Vermittlung frei, und als ich sie im März 2020 auf der Webseite von SAR entdeckte, war mir klar: Lilly soll zu uns!

Sie wurde für uns reserviert, aber leider dauerte es viele Monate, bis sie nach Deutschland fliegen konnte…Covid-19 hatte uns allen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Kaum Flüge und somit kaum Flugpaten! Lilly lebte in der Übergangszeit in einer lieben Pflegefamilie und kam endlich Anfang September 2020 zu uns.

Wahrscheinlich hatte sie sich im Frachtraum des Fliegers eine böse Erkältung zugezogen, jedenfalls wurde sie krank, bekam kaum noch Luft, zog sich eine beginnende Lungenentzündung zu. Alle Bemühungen unserer Tierärztin gingen ins Nichts, wurde immer apathischer, verlor dramatisch an Gewicht. Wir diskutierten die Betreuung in einer Tierklinik, verwarfen jedoch diese Möglichkeit, weil sie so fragil war und wir nichts riskieren wollten. Wir setzten nun alles daran, Lilly Zuhause bestmöglich zu unterstützen.

Die Lage war wirklich dramatisch und sehr ernst! Es ging ihr sehr schlecht, sie verweigerte zum Teil ihr Essen. Wir versorgten sie nun mit Flüssignahrung ( Tjure!), die medizinische Versorgung über unsere Tierärztin wurde intensiviert  – und wir wurden belohnt!

Lilly’s Zustand verbesserte sich endlich, die Lungenentzündung verschwand langsam, sie nahm an Gewicht zu und wurde gesund!

Sie konnte endlich beginnen, ihr neues Leben bei uns zu geniessen!

 

Lilly ist hier bei uns der Mittelpunkt! Sie wird betütelt und verwöhnt, kein Aufwand ist zu hoch, damit sie glücklich ist.

Sie erhält mehrmals täglich kleine Mahlzeiten, u.a. gekochtes Hühnchen, gedünsteten Lachs, Rührei, Spätzle, Trockenfutter. Alles, was ihr Herz begehrt!

Alle 8 Wochen wird sie von Bea, unserer Groomerin, gepflegt und geschoren. Regelmässig ist sie beim Vet.

Sie ist körperlich eingeschränkt, durch ihre Verzwergung hat sie schon Arthrose, sie läuft schlecht bzw. ungern. Tut ihr etwas weh, zeigt sie das, wir tragen sie dann, halten sie warm, geben ihr leichten Schmerzsaft. Ihr Bettchen zwischen Küche und Esstisch ist schön gepolstert, damit sie bequem liegen und schlafen kann.

Wir lassen sie selten alleine, ausser zu wenigen Restaurantbesuchen oder Einkäufen. Sie wartet dann geduldig, hat keine Angst, freut sich aber, wenn wir wieder da sind. Dennoch versuchen wir, dass immer eine Person für sie Zuhause ist.

 

Ab Ende 2023 bemerkten wir, daß Ihr Gewicht leicht abgenommen hatte, sie ass nicht mehr so gut wie anfangs. Dennoch ging es ihr gut, sie zeigte uns, daß sie glücklich ist.

Ein Leben ohne Lilly – für uns mittlerweile unvorstellbar geworden!

 

Am 04. März 2024 frühstückte sie noch mit uns, wie gewohnt. Danach legte sie sich, auch wie gewohnt, in ihr Bettchen. Da sie gezeigt hatte, daß sie etwas Schmerzen in den Hinterbeinchen hatte, gab ich ihr eine kleine Dosis Schmerzsaft ( Melosus ). Sie verschlief dann den ganzen Tag, wollte nichts essen oder trinken. Ich flösste ihr Wasser ein, gab ihr Nutrical gegen drohende Unterzuckerung. Sie schlief nachts bei mir im Bett, Kopf an Kopf, damit ich sie beobachten konnte.

Am nächsten Morgen, am 05. März, war ihr Zustand unverändert, und sie kam nicht mehr auf die Beine! Ich brachte sie zu unserer Tierärztin. Wir checkten alles, nahmen Blut ab, schallten sie, um organische Ursachen abzuklären. Sie kam an den Tropf. Ich sass im Wartezimmer, Lilly in meinen Armen.

Nach ca. 30 bis 40 Minuten fiel ihr Kopf plötzlich leicht zur Seite, kein Lebenszeichen mehr! Ich schrie nach Hilfe, sofort kam meine Tierärztin, versuchte alles, aber Lilly hatte sich für immer verabschiedet.

Unsere Trauer, unsere Verzweiflung, riesengross! Wir vermissen Sie so unendlich!

3 1/2 Jahre mit und für Lilly! Für immer in unseren Herzen!