Debbie und Brenda im ChiemseeDebbie und Brenda im Chiemsee

Der Sommer liegt vor uns! Auch dieses Jahr werden wahrscheinlich wieder Hunde ums Leben kommen, die in mit Blaualgen befallenen Gewässern geschwommen sind bzw. daraus getrunken haben.

Debbie und Brenda im Chiemsee
Debbie und Brenda im Chiemsee

Was sind Blaualgen und wie erkennt man sie?

Blaualgen sind Bakterien mit einer blau-grünlichen Farbe. Daher kommt auch der wissenschaftliche Name Cyanobakterien. Sie sind die ältesten Organismen der Erde und finden sich in jedem Ökosystem. Sie produzieren Sauerstoff und versorgen damit die Lebewesen in den Gewässern.

Problematisch wird Blaualgenbefall bei hohen Temperaturen, also im Sommer, oder wenn große Mengen an landwirtschaftlichen Abfallprodukten in den Gewässern landen. Dies begünstigt die massenhafte Vermehrung der Blaualgen. Kommt es zur Blüte, meist im August, treiben die Blaualgen wie ein grüner Teppich auf der Wasseroberfläche.

Dann ist die giftige Wirkung sehr hoch und für Kinder und Tiere sehr gefährlich.

Erwachsene, die beim Baden zu viel befallenes Wasser verschluckt haben, können mit Reizungen der Haut, Schleimhaut und Bindehaut sowie Durchfall und Erbrechen davon kommen. Schlimmstenfalls kann es aber zu Fieber, Leberschäden, Lähmungen der Atemmuskulatur oder sogar Schädigung des Nervensystems kommen. Für kleine Kinder, die zu viel verunreinigtes Wasser verschlucken, herrscht Lebensgefahr!

Ebenso gefährdet sind auch Tiere: Für Hunde, die die Überreste der angeschwemmten Blaualgen fressen oder sich diese auch nur vom Fell lecken, kann das tödlich enden.

Was kann man tun, um den Hund davor zu schützen?

  • Suchen Sie ein Gewässer auf Ihrer Gassi-Tour regelmäßig auf, dann halten Sie sich bei der zuständigen Stelle immer auf dem Laufenden über die Wasserqualität.
  • Beachten Sie unbedingt Badeverbote und lassen Sie Ihren Hund nicht in Gewässern baden, die mit Warnhinweisen auf Blaualgen versehen sind.
  • Vermeiden Sie das Baden an Stellen, in denen sich viele Wasservögel tummeln.
  • Nehmen Sie den Hund an befallenen Stellen an die Leine (vor allem an warmen, flachen, ruhigen Bereichen von Seen, Teichen und Bächen, die lange Sonnenlicht ausgesetzt sind).
  • Hat der Hund befallenes Gewässer bereits betreten, dann achten Sie darauf, dass er Fell und Pfoten keinesfalls ableckt.
  • Hat Ihr Hund bei der Gassitour in einem Gewässer gebadet, dann brausen Sie ihn daheim gründlich ab. So vermeiden Sie, dass sich Blaualgen im Fell festsetzen.

 

Wie erkenne ich eine dementsprechende Vergiftung?

Viele Hundebesitzer, deren Hunde urplötzlich sehr krank werden und sogar sterben, führen das meist nicht auf das Baden an einem mit Blaualgen befallenen See zurück. Vielmehr sind eine heftige Infektion oder andere Ursachen im Verdacht. Achten Sie daher auf folgende Symptome bei Ihrem Hund. Sollten Sie diese Symptome nach einer nicht lange zurückliegenden Bade-Tour feststellen, dann liegt eine Vergiftung mit Blaualgen nahe.

  • Lethargie, Schwäche und Orientierungslosigkeit
  • Blasse Schleimhäute
  • Übermäßiger Speichelfluss und Tränenproduktion
  • Muskelzittern, Muskelstarre, Lähmungen, Krampfanfälle
  • Atemnot
  • Erbrechen und Durchfall
  • Gelbsucht
  • Schock und Bewusstlosigkeit

Auch für Katzen, Pferde und Vögel ist eine Vergiftung mit Blaualgen sehr gefährlich. Haben sich die Tiere erstmal vergiftet, ist der Krankheitsverlauf dramatisch und endet in vielen Fällen tödlich.

Im Übrigen kann man sich hier über die Wasserqualität von Gewässern informieren:

Umweltbundesamt

Für die Überwachung der Badegewässer sind die einzelnen Bundesländer verantwortlich. Sie kontrollieren die Gewässer und informieren online über entsprechende Verbote oder geben Warnhinweise. Über die o.g. Deutschlandkarte gelangt man zu den entsprechenden Internet-Auftritten der Bundesländer. Dort kann man Listen der Badegewässer, Badegewässerprofile, die Ergebnisse der Qualitätseinstufungen und aktuelle Daten zur Wasserqualität einsehen.

Text Quelle: partner-hund.de

Von Stine